Montag, 6. Februar 2023

13 bis 15 Uhr: Beginn der gemeinsamen Konferenz der Fachgruppen Sparkassen/Bundesbank, Versicherungen und Bankgewerbe

Rückblick auf die Arbeit der letzten vier Jahre

• Grußwort von ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz
• Grußwort von Bernd Rose, ehemaliger Vorsitzender des ehemaligen Bundesfachbereichsvorstandes Finanzdienstleistungen

15.30 bis 18 Uhr: Beginn der drei parallelen Fachgruppenkonferenzen Bankgewerbe, Versicherungen, öffentlich-rechtliche Sparkassen/Bundesbank (zzgl. Bundesarbeitskreis Glücksspiel)

• Geschäftsbericht
• Wahl der neuen ver.di-Fachgruppenvorstände

19 bis 23 Uhr: Abendessen und Musik

Dienstag 7. Februar 2023

9 bis 11 Uhr: Fortsetzung der drei Bundesfachgruppenkonferenzen

• Wahl der Delegierten für die Bundesfachbereichskonferenz A
• Nominierung der Mandate für die Bundesfachbereichsfrauenkonferenz A und für den Bundesfachbereichsvorstand  A

11.30 bis 13 Uhr: Gewerkschafts- und tarifpolitischer Input mit Dierk Hirschel, ver.di-Chefvolkswirt

13 Uhr: Ende der Konferenz

Unser Vorsitzender des ehemaligen Fachbereichs Finanzdienstleistungen blickte zu Beginn der Konferenz mit einem Video (siehe oben) auf die vergangenen Jahre zurück.

In den vier Jahren seit der letzten Fachbereichskonferenz des damaligen Fachbereichs Finanzdienstleistungen hat die Pandemie einiges durcheinandergewürfelt. Wir haben es sehr schwer gehabt, mit den Beschäftigten, unseren Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu bleiben. Die Pandemie hat aber auch dazu beigetragen, dass wir neue Medien und Kanäle für uns entdeckt haben. Unsere Arbeit in den Betrieben und den Tarifrunden ist wesentlich digitaler geworden.

Und wir werden auch in den kommenden vier Jahren alles daran setzen, dass wir in unseren Branchen, in den Betrieben weiter starke Arbeit machen.

Christoph ist unser Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und Leiter des Fachbereichs. Er blickte ebenfalls auf die vergangenen vier Jahre zurück: Das ist hier auch ein Abschied vom Bundesfachbereich Finanzdienstleistungen, aber die Zusammenarbeit zwischen Fachgruppen wird erhalten bleiben. Wir wollen weiter unsere Stärken bündeln, auch wenn wir jetzt in diesem neuen Fachbereich A mit vielen anderen Branchen der Grundversorgung zusammengelegt wurden.

Durch Corona hat sich vieles verändert. Wir hatten viel Arbeitszeit im Homeoffice, wodurch sich viele Kolleg*innen kaum noch gesehen haben. Der Austausch hat gefehlt und wir haben uns teilweise von den Beschäftigten entfremdet.

Die Unternehmensgewinne stiegen und steigen aber trotz aller Krisen weiter, ob nun Corona, der Angriffskrieg auf die Ukraine, der Gasmangel oder die extrem hohe Inflation.

Kapitalismuskritik ist daher durchaus angebracht. Denn wie schon so oft heißt es nun wieder: Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert. Unser Ziel sollte daher auch sein, dass wir nicht nur gute Arbeitsbedingungen realisieren, sondern auch soziale Sicherungen stärken.

Und wir können mehr und stärker werden – sowohl in den Betrieben als auch auf Branchenebene. Die kollektive Betriebs- und Tarifarbeit ist eine Erfindung aus dem Projekt „ver.di wächst“. Davon können wir weiter lernen. Mitglieder zu werben ist nicht nur eine Aufgabe von Betriebs- und Personalräten, sondern von allen Haupt- und Ehrenamtlichen.

Das Leben wird teurer. So startete Dierk Hirschel, Chefökonom bei ver.di, seinen gewerkschaftspolitischen Ausblick zum Ende der zweitägigen Bundesfachgruppenkonferenzen.

Die Inflation wird Prognosen zufolge dieses Jahr weiterhin auf sehr hohem Niveau bleiben. Darunter leiden besonders die Haushalte mit mittleren bis kleineren Einkommen.

Hier sind es gerade die explodierenden Energiepreise, die private Haushalte massiv belasten. In der Folge sinkt der Konsum, was wiederum die Wirtschaft schwächt. Die Unsicherheiten dämpfen Investitionen, die Gegenmaßnahmen der EZB mit steigenden Leitzinsen verteuern auch ihre Finanzierungen und dazu kommen weiterhin Unterbrechungen der Lieferketten. Die Prognose für die deutsche Wirtschaft liegt für dieses Jahr daher zwischen 0,2 Prozent Wachstum und 1,4 Prozent Rezession.

Eine gute Nachricht kommt dagegen vom Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbstätigen wird 2023 voraussichtlich weiter steigen und die Zahl der Erwerbslosen weiter sinken.

Was sind die wichtigsten Preistreiber?

An erster Stelle sind der verbrecherische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Sanktionen als Antwort darauf zu nennen. Dazu kommen Lieferkettenengpässe aufgrund des Wiederhochfahrens der Weltwirtschaft nach der Pandemie und die chinesische Zero-Covid-Politik, die starke Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar und schließlich auch die Preistreiberei mächtiger Energiekonzerne, insbesondere aus der Mineralölindustrie.

Hirschel machte klar, dass wir massive Lohn- und Gehaltssteigerungen brauchen und gute Tariflöhne der beste Inflationsschutz sind. Die Angst vor der sogenannten Lohn-Preis-Spirale ist dagegen unbegründet. Wir brauchen tabellenwirksame Lohnsteigerungen, da sonst ein Kaufkraftverlust von 14 Prozent droht.